Es gibt verschiedene E-Gitarren Typen. Zu der populärsten E-Gitarre gehört die „Solid Body“. Ihr Hauptmerkmal ist der aus massivem Holz gefertigte Korpus – daher der Name (engl. solid = massiv, solide).
Gibson Les Paul
Zu der wichtigsten E-Gitarre in diesem Bereich zählt zweifellos auch die Gibson Les Paul. Ihr Sound wird gerne als fett und sustainreich bezeichnet. Dieser entsteht u. a. durch den eingeleimten Hals. Zu den populärsten Usern gehören Led-Zeppelin-Musiker Jimmy Page und Slash, ehemals bei Guns N’ Roses.

Gibson Les Paul Slash Signature
|
01. eingeleimter Hals mit aufgeleimtem Griffbrett 02. Kopfplatte 03. Mechaniken 04. Saiten 05. Schrauben, Montagezubehör 06. Abdeckplatte für Stahlstabmutter 07. Gurthalter 08. Abdeckplatte für Schalterfräsung 09. Hals-Tonabnehmer 10. Steg-Tonabnehmer 11. Potis und Kondensator, auf Montageplatte 12. 3-Weg-Schalter mit Unterlegscheibe 13. Potiknöpfe 14. Abdeckplatte für Elektronikfach 15. Montageplatte für Klinkenbuchse 16. Klinkenbuchse 17. Halseinstellmutter 18. Unterlegscheiben, Montagezubehör 19. Schlagbrett 20. Saitenhalter (Top-Tailpiece) 21. Steg 22. Standschrauben f. Saitenhalter 23. Gewindeschrauben f. Steg 24. Sattel 25. Bundstäbchen 26. Griffbretteinlagen 27. Gewindebuchsen f. Standschrauben |
Fender Stratocaster
Der Inbegriff der E-Gitarre schlechthin ist die Fender Stratocaster. Eine Besonderheit der „Strat“, wie sie auch genannt wird, ist der an den massiven Korpus angeschraubte Hals. Weltweit ist diese E-Gitarre für ihren eher drahtigen Sound und ihre direkte Ansprache beliebt. Vor allem Jimi Hendrix hat mit seiner virtuosen Spielweise Ende der 60er Jahre für die Popularität der Stratocaster gesorgt.
Classic Stratocaster
Versch. Pickup-Einstellungen (1)
|
01. Hals mit aufgeleimtem Griffbrett 02. Kopfplatte 03. Mechaniken 04. Saiten 05. Schrauben, Montagezubehör 06. Halsankerplatte 07. Gurthalter 08. Halsausfräsung 09. Tonabnehmer 10. Tonabnehmerkappen 11. Potis 12. 5-Weg-Schalter 13. Potiknöpfe 14. Montageblech f. Buchse 15. Vibratosystem 16. Klinkenbuchse 17. Halseinstellmutter 18. Vibratoarm 19. Schlagbrett 20. Abschirmung 21. Abdeckplatte f. Vibratofräsung 22. Vibratofedern 23. Halteblech f. Vibratofedern 24. Saitenniederhalter 25. Sattel 26. Bundstäbchen 27. Positionsmarkierung 28. Korpus |
Fender Telecaster
Ebenfalls aus dem Hause Fender stammt die Telecaster, die zunächst unter dem Namen Broadcaster und dann Esquire veröffentlicht wurde. Ihr heller, höhenreicher Klang taucht vor allem in der Country-Musik auf. Die „Tele“ hielt aber auch in Blues, Rock, Jazz und Pop ihren Einzug. Wie die Stratocaster ist auch die Telecaster eine Schraubhals-Gitarre.
|
01. Hals mit aufgeleimtem Griffbrett 02. Kopfplatte 03. Mechaniken 04. Saiten 05. Schrauben, Montagezubehör 06. Halsankerplatte 07. Gurthalter 08. Halsausfräsung 09. Hals-Tonabnehmer 10. Steg-Tonabnehmer 11. Potis 12. 3-Weg-Schalter 13. Potiknöpfe 14. Kontrollplatte 15. Brücke (Steg/Saitenhalter/Tonabnehmer-Rahmen) 16. Klinkenbuchsen 17. Halseinstellmutter 18. Unterlegscheiben 19. Schlagbrett 20. Kondensator 21. Sattel 22. Bundstäbchen 23. Positionsmarkierungen 24. Saitenniederhater 25. Korpusfassung 26. Korpus |
Gibson ES-335

ES-335 im 1958er Stil
Neben den Solid-Body-Instrumenten bilden die Semiakustischen (engl. Semi-Acoustics) einen weiteren Zweig in der Vielfalt der E-Gitarren. Diese Gitarren sehen mit ihren F-Löchern wie akustische Modelle aus und sind es größtenteils auch. Allerdings sind sie im Gegensatz zu richtigen Akustikgitarren insgesamt schmaler und besitzen in der Mitte einen massiven durchgängigen länglichen Holzblock, auf den die Tonabnehmer montiert werden. Diese halbakustischen Modelle liefern andere Resonanzeigenschaften, die man mit warm und fett umschreiben kann.
Zu den wichtigsten Herstellern gehört wieder einmal Gibson, allen voran mit seiner ES-335, die neben anderen Rock-&-Roll-Star Chuck Berry in den 50er Jahren spielte. Weiterhin produzierten u. v. a. auch Rickenbacker, Gretsch, Fender und der deutsche Produzent Höfner (international bekannt als Hofner) legendäre semiakustische Instrumente.
Die Jazz-Gitarre
In unserer Aufzählung der klassischen Modelle der E-Gitarre fehlt nur noch die Jazz-Gitarre. Sie besitzt einen vollakustischen Korpus, auf den ein oder mehrere Tonabnehmer angebracht werden. Bekannte und stilbildende Modelle dieser E-Gitarre sind etwa die Gibson ES-175 mit ihrem spitzen Ausschnitt im Korpus (engl. Cutaway), der dazu dient, die oberen Griffbrettlagen besser erreichen zu können.
Eine weitere Jazz-Gitarre mit spitzem Cutaway ist die AZ-10 des deutschen Herstellers Framus. Die E-Gitarre von Framus trägt die Initialen des ungarischen Jazz-Musikers Attila Zoller. Die Amerikaner Wes Montgomery (Gibson L-5CES) und George Benson (Gibson Super 400 CN) spielten hingegen Jazz-Gitarren mit einem runden Cutaway.
Von den Jazzgitarren leiten sich auch die ebenfalls vollkommen hohlen Thinline-Gitarren ab, wie z. B. die Gibson ES-225. Die Zargenstärke wurde um 50% verkleinert, sodass diese Gitarren etwas leichter in der Handhabung waren als die dicken “Jazz-Mamas”…
Diese legendären E-Gitarren-Modelle entwickelten sich etwa seit Mitte der 1930er Jahre. Solid-Body-Instrumente, wie die Telecaster, Les Paul und die Stratocaster eroberten in den 50er Jahren den Markt. Allesamt zählen sie heute zu den Klassikern des Gitarrenmarktes. Andere Hersteller orientierten sich meist an den erfolgreichen US-Originalen, oder kopierten dreist deren Merkmale. Oder sie schufen Varianten, die neue, flexible Sound-Möglichkeiten boten. Zu ihnen gehörte in den 80er Jahren die sogenannte „Super-Strat“ – ein Typus, der sich optisch und von der Konstruktion her im Wesentlichen an der Fender Stratocaster orientierte, aber durch den Einbau eines Humbucker-Tonabnehmers auch ähnlich fett wie eine Les Paul klingen konnte.
Vor allem der japanische Hersteller Ibanez entwickelte aus diesem Trend eigene Produktlinien, nachdem er anfangs nah an den Originalen kopiert hatte. Zu ihren bekanntesten Modellen gehören die Signature-Gitarren – darunter versteht man die für bestimmte Künstler gefertigte Instrumente – der Musiker Joe Satriani (JS-Serie) und Steve Vai (JEM-Reihe). Ebenfalls modernere Super-Strats, die auf die Bedürfnisse der virtuos spielenden Metal-Gitarristen der 80er ausgerichtet waren, boten u. a. die Hersteller Jackson, Aria, Charvel oder B. C. Rich.






Viele größere Hersteller wie etwa Paul Reed Smith (PRS) bauen heutzutage Instrumente, die sich meist an der Tradition orientieren. Wobei dem amerikanischen Gitarrenbauer unter anderem mit der C(lassic)E(lectric)-Serie selbst schon Instrumente gelungen sind, die mittlerweile ebenfalls als moderne Klassiker der E-Gitarre gelten.









Die Entwicklung der E-Gitarre ist jedoch keineswegs in den 50er Jahren stehen geblieben – nur ihre Varianten erschöpften sich. Immer wieder haben sich Gitarrenbauer auch mit neuartigen Materialien und Konstruktionen auseinandergesetzt. Die Ergebnisse sind sehr vielseitig. Zu den ausgefallenen Designs zählt etwa die Birdfish des deutschen Herstellers Teuffel. Diese futuristisch anmutende E-Gitarre besitzt u. a. statt eines Holzkorpus zwei zylinderförmige Resonanzkörper.
Bahnbrechend war in den 80er Jahren die Entwicklung der so genannten MIDI-Gitarren (MIDI steht für „Musical Instrument Digital Interface“). Diese E-Gitarren eröffneten den Gitarristen eine Klangwelt, die bis dahin den Keyboardern vorbehalten war.
Vorläufig letzter Stand der Entwicklung der E-Gitarre stellt die Variax von Line6 dar. Diese so genannte „Modeling-Gitarre“ kann dank digitaler Technik die Klang-Eigenschaften verschiedener klassischer E-Gitarren-Modelle durch Verstellen eines Potiknopfes abrufen. Vereinfacht gesagt finden sich in einem einzigen Instrument die Sounds einer Stratocaster, einer Les Paul, einer Tele etc. und sogar von akustischen Instrumenten. Wobei nicht alle Gitarristen sich soviel Technik in einer Gitarre wünschen…