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Channel: Les Paul – GITARRE & BASS
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Test: Epiphone Kirk Hammett „Greeny“ 1959 Les Paul Standard

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(Bild: Dieter Stork)

Inzwischen konnte Gibson mit drei Repliken der sicherlich legendärsten 1959er Les Paul Sunburst für Furore sorgen. Nicht weniger legendär waren deren Vorbesitzer Peter Green und Gary Moore, danach der Sammler Melvyn Franks, der sie mit sattem Gewinn für schlappe 2.000.000 US-Dollar an Kirk Hammett „durchreichte“. Soll uns nicht weiter kratzen, denn für weniger gut Betuchte präsentierte Gibson kürzlich das entsprechende Epiphone-Modell.

Eigentlich müsste man von vier verschiedenen Modellen der Greeny reden:

1. Les Paul Standard 1959 Collectors Choice #1 Aged Gary Moore Tom Murphy Custom Shop.

2. Nach Erwerb des Originals durch Melvyn Franks wurde das Gary Moore Modell in „Custom Shop Collector’s Choice #1 Melvyn Franks ‘59 Les Paul Standard Reissue“ umgetauft.

3. Kirk Hammett „Greeny“ 1959 Les Paul Standard.

4. Kirk Hammett Greeny Les Paul Standard.

Mit Ausnahme der Letzteren wurden bzw. werden alle „Greenys“ im Gibson Custom Shop gefertigt und geaged. Kommen wir jedoch zur brandneuen Kirk Hammett Greeny Les Paul Standard aus Epiphones Artist Series. Diese Gitarre verbindet historische Anleihen mit moderner Fertigung in China, was sie besonders interessant für eine breitere Zielgruppe macht.

LONG NECK TENON

Der mittig gefügte Mahagoni-Body trägt eine authentisch gewölbte Ahorndecke mit eng und kontrastreich geflammtem, bookmatched halbiertem Riegelahornfurnier, das von cremefarbenem Kunststoff-Binding umgeben ist. Hinten decken eingelassene schwarze Kunststoffplatten die Kammern von Pickup-Schalter und E-Fach ab. Erfreulich: Es finden hochwertige E-Komponenten Verwendung. So kommen Schalter und Klinkenbuchse von Switchcraft, die etwas zäh rotierenden Potis von CTS und die Kondensatoren von Mallory.

Eine verstärkte Kunststoffplatte trägt die Klinkenbuchse am Zargen, der aufgeklebte (!) „Poker Chip“ unter dem Schalter lässt die gewohnte Rhythm/Treble-Beschriftung vermissen. Standardknöpfe sichern den Gurt. Die Färbung der Decke könnte man als helles Lemon bezeichnen, von wirklichem „Burst“ kann hier keine Rede sein. Bis auf die Kopfplattenfront wurden alle weiteren Flächen in transparenter, rötlich brauner Mahagoni-Tönung seidenmatt lackiert, um der Gitarre ein wenig Aged-Flair zu verleihen.

Zwecks Stabilisierung und besserer Schwingungsübertragung hat man dem einteiligen Mahagonihals einen langen Fuß spendiert (long tenon). Die kleine Kopfplatte besitzt das klassische Gibson-Open-Book-Design und den Pre-1967-Neigungswinkel von 17°. Geschmeidig und präzise arbeitende Grover Rotomatic Tuner gestatten stressfreies Stimmen. In Anlehnung an die Sperzel-Mechaniken des Originals besitzen sie sogenannte Spade-Knöpfe.

Das cremefarben eingefasste Griffbrett besteht aus indischem Loorbeer, das optisch dunklem Palisander ähnelt. Es trägt 22 tadellos bearbeitete schlanke Medium-Jumbo-Bünde. Intensiv schimmernde Trapez-Inlays aus echtem Perlmutt und Sidedots markieren die Lagen. Optimal aus- und abgerichtet bietet der weiße GraphTech-Sattel auch in den unteren Lagen höchsten Spielkomfort ohne Intonationsprobleme.

Von Gewindeeinsätzen gehalten, führt die Epiphone-TOM-Bridge die Saiten zum LockTone Stopbar. Gibson bestückt die Epiphone Greeny LP mit den gleichen Pickups wie das Gibson Standard-Pendant, und zwar mit Greenybuckern. Wie beim Original besitzt der Hals-Pickup durch den horizontal verdrehten Magnet umgekehrte Polarität und wurde zudem um 180° verdreht montiert. Verwaltet wird klassisch mittels Dreiwegschalter, zweier Volume- und zweier Tone-Reglern. Während die Reflector-Knöpfe des Steg-HBs noch einigermaßen authentisch wirken, sind die Hutknöpfe des Hals-Pickups m.E. zu dunkel.

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