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Channel: Les Paul – GITARRE & BASS
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Interview: The Allman Betts Band

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(Bild: Matthias Mineur)

Da sitzen sie nun also, die Söhne der Allman Brothers Band, einträchtig nebeneinander auf einer Couch des Motel California im niedersächsischen Isernhagen zum Interview: Devon Allman ist der Nachkomme von Gregg Allman, Duane Betts stammt von Dickey Betts ab und Berry Duane Oakley Jr. trägt quasi den gleichen Namen wie sein bereits 1972 bei einem Motorradunfall tödlich verunglückter Erzeuger, der Bassist und Mitbegründer der legendären US-Formation.

Diese drei (plus vier weitere) Musiker haben im Frühjahr 2018 die Allman Betts Band gegründet, quasi die nächste Generation der Allman Brothers. Seit Ende Juni steht ihr Debütalbum ‚Down To The River‘ in den Läden, parallel dazu war die siebenköpfige Formation auf großer Europatournee. Wir haben Devon Allman (DA), Duane Betts (DB), Berry Oakley (BO) sowie den dritten Gitarristen der Gruppe, den großartigen Johnny Stachela (JS), getroffen und können nach einem ausführlichen Soundcheck beziehungsweise tollen Konzert nur ein Resümee ziehen: Es ist (fast) zu schön um wahr zu sein!

Interview

Duane, ich durfte soeben beim Soundcheck deine wunderbare Gibson Les Paul Gold Top bewundern. Ist es die Les Paul, mit der auch dein Vater Dickey Betts gespielt hat?

DB: Ja, die Les Paul ist ein Geschenk meines Vaters. Es handelt sich um einen von zwei Prototypen seines Signature-Modells. Sie heißt Gibson Les Paul 57 Gold Top und klingt wirklich außergewöhnlich gut.

Prototyp No.1 der Gibson Dickey Betts Signature Les Paul Gold Top

Die Amps dieser Tour habt ihr aber geliehen, es sind nicht die Originale, die ihr in Amerika spielt, richtig?

DB: Ja, das stimmt. Es sind zwar die gleichen Modelle, aber Reissues, während wir in Amerika die Originale einsetzen, die natürlich ungleich besser klingen. (lacht) Aber auch diese sind OK. Ich spiele über einen Fender Super Reverb Blackface aus den späten Sechzigern. Hinzu kommen ein Analogman King Of Tone als Boost, allerdings nur die rechte Seite des Pedals, nur sehr selten beide Seiten, sowie ein Tuner. Ansonsten drehe ich den Amp relativ laut und regele alles mit dem Volume-Poti meiner Gitarre.

Betts Pedalboard mit T-Rex Fuel Tank, MXR Carbon Copy Analog Delay, Analogman King Of Tone und TC Electronic Bonafide Polytune 3

Devon, haben deine Telecaster und die Flying V eine ähnlich lange Tradition?

DA: Die Flying V nicht, die habe ich erst vor drei Wochen gekauft. Es ist ein 81er- Modell, das sich super spielen lässt und sehr gut klingt. Ich nenne die V meine „Fun Guitar“. Die Telecaster wurde von Kurt Linhof gebaut, der Duane Allman auch seine legendäre Tobacco Burst verkauft hat. Später baute Linhof Tele-Modelle unter dem Namen Pre Nixon Electronics, die an die Telecasters der späten 50er Jahre angelehnt waren. Er hat nur wenige Hundert von ihnen hergestellt.

Devon Allman

Keith Richards besitzt einige davon, Keith Urban auch. Kurt hat mir diese Gitarre 2006, ein paar Jahre vor seinem Tod, geschenkt (er starb im September 2014, Anm. d. Verf.) Zunächst dachte ich, dass er sie mir nur zum Testen vorbeibringt. Ich spielte sie, gab sie ihm zurück und sagte: „Oh Mann, nimm sie schnell wieder, bevor ich mich endgültig in sie verliebe.“ Seine Gitarren waren damals recht teuer, ich denke, dass er keines seiner Modelle für unter 5000 Dollar verkauft hat. Ich war damals aber ziemlich klamm und hätte sie mir nicht leisten können. Aber er sagte: „Nein, nein, sie gehört dir, ich schenke sie dir!“ Ein wirklich berührender Moment für mich…


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